Skyjet

 

Liebe Modellfliegerkollegen, liebe Jet Flieger,

nachstehend möchte ich Euch über die Erfahrungen mit meinem "Skyjet" der Fa. Kuhlmann berichten.

Die Einen sagen, der sieht gut aus, die Anderen sagen, der sei nicht so schön. Schönheit ist bekanntlich Geschmacksache, wobei mir der Vogel gefällt das mal vorweg.

Nach kurzer Überlegung, was wohl der richtige Turbinentrainer für mich und meinen Freund wäre, kamen wir zur Erkenntnis er muss gute Flugeigenschaften haben, nicht zu schnell sein, gut zu sehen sein und alles in allem muss der Vogel beherrschbar sein.

 

Nichts gegen Känguru, Hotspot, Firebird oder wie sie alle heißen, die fliegen zwar auch sehr gut, sehen schnell aus, sind schnell und jeder hat sie.

Schaue ich mir den Skyjet an und denke mache eine Luftschraube drauf und ich fliege dir den Vogel mal eben schnell ein, also nach einem Problem sieht das Modell nicht aus. Somit kann man sich fast ausschließlich mit der Turbine beschäftigen bevor man mit anderen schnelleren Modellen weitermacht.

Auch wenn die Turbinen kaum noch Probleme machen, ist es immer noch an neuen Ereignissen genug.

Als Turbinenflieger sieht der alte Flugplatz plötzlich ganz anders aus, irgendwie scheint der etwas geschrumpft zu sein! Zumindest hat man das Gefühl bei den ersten Flügen.

Lange Rede kurzer Sinn die Entscheidung für den Skyjet war zu 100% richtig mit diesem Vogel in die Turbinenfliegerei einzusteigen.

 

Der Einstieg in die Turbinenfliegerei sollte im voraus gut überlegt sein. Man sollte sich die Frage stellen:

Kann ich dieses Fluggerät auch wirklich beherrschen? Habe ich das erforderliche Modellfluggelände für ein Turbinenmodell?

Die Antwort nutzt nur was, wenn man dabei ehrlich gegen sich selbst ist, eine Lüge bringt nur Frust und kostet auch noch eine Stange Geld.

Mit Sicherheit ist eine gute Entscheidungshilfe die Teilnahme an einem Rookie Meeting, veranstaltet von der Zeitschrift Jet Power und der Industrie.

Man sollte daran denken der bessere Modellflieger ist derjenige der aus seinem Hobby den größtmöglichen Spaß erzielt, gleich was er investiert.

Ein Modellflieger der 10000.- DM im Jahr und mehr investiert und jedes mal frustriert nach Hause geht weil sein Modell nicht funktioniert oder er es nicht beherrscht der könnte mehr Spaß mit weniger Aufwand haben.

 

Aber jetzt zu den Erfahrungen mit dem Skyjet.

Beim 1. Flug musste ich kein Querruder und kein Seitenruder trimmen, es funktionierte auf Anhieb. Lediglich das Höhenruder musste stark nach oben getrimmt werden. Der Schwerpunkt war gegenüber den Herstellerangaben noch zu weit vorn. Inzwischen bin ich mit dem Schwerpunkt ca. 8 mm hinter der Herstellerangabe- aber Vorsicht ganz fertig waren wir damit noch nicht.

Nach einem persönlichen Gespräch mit dem Hersteller Fa. Kuhlmann und der Zusage nochmals einige Daten am Urmodell abzunehmen und mir telefonisch mitzuteilen warte ich immer noch auf den zugesagten Anruf und die Daten zum Fahrwerksabstand. (Ist inzwischen erfolgt! Die Daten hatte ich aber bereits erflogen. Die zuvor gemachten Angaben stimmten).

Die Turbine P 80 von Jet-Cat ist Leistungsmäßig völlig ausreichend. Das Modell hebt nach 35 Meter bereits sicher ab und fliegt mit einem drittel oder Halbgas noch schnell genug. Das Gewicht des Skyjet beträgt mit 2 Liter Kerosin knapp 12 kg.

Man sieht das Modell in der Luft sehr gut und das Modell ist auch sehr wendig.

Von den Flugeigenschaften muss ich sagen man kann alle normalen Figuren damit fliegen. Dieses Modell macht in der Luft überhaupt keine Probleme.

Man sollte unbedingt einen Reichweitentest vor dem Start machen.

 

Wie auf dem Bild zu sehen ist, haben wir Landeklappen eingebaut. Im Gegensatz zu den Herstellerangaben sind wir der Meinung, dass Lande- oder Störklappen benötigt werden, was sich auch als richtig erwiesen hatte.

Der Standschub der Turbine bei der Landung ist so hoch, dass Landehilfen erforderlich sind. Die Landung kann bei einem kurzen Platz durch die guten Gleiteigenschaften des Modells zum Problem werden. Gerade daher ist es auch wichtig eine Radbremse vorzusehen.

Am Rande bemerkt, ich kann mir einen Jet ohne Radbremse gar nicht vorstellen, deshalb hatte ich es mir zur Bedingung gemacht ohne Bremse läuft nichts.

Die Bremse ist eine Scheibenbremse Marke Eigenbau und wird über ein getaktetes Magnet-Ventil gesteuert.

 

Also bisher hatte ich soviel Spaß, dass ich es in Worte eigentlich nicht fassen kann.

Zum Abschluss meines kleinen Berichtes wäre noch zu sagen, ich bin nicht der beste Modellflieger aber mit Sicherheit auch nicht der schlechteste, trotzdem ist mir kein Stein aus der Krone gefallen und habe mir von einem Erfahrenen Jetpilot beim Erstflug helfen lassen, ja der hatte sogar den 1. Flug gemacht. Wenn es um Sicherheit, viel Geld und Zeit geht sollte falscher Stolz ein Fremdwort sein!!!

Jetzt reicht es aber, solltet Ihr noch fragen haben schreibt mir oder ruft doch einfach bei mir an. Zugegeben der Vogel ist etwas teuer für die wenigen Bauteile die der Bausatz enthält. Inzwischen gibt es ihn auch mit einer Klarsichthaube!

 

 

Achtung neue Erfahrungen!

 

Inzwischen habe ich den Skyjet mit einer Turbine Jet-Cat P-120 ausgerüstet und geflogen. Ich muss sagen dies ist für den normalen Piloten absolut nicht erforderlich. Das Modell ist überpowert und wird zur Rennmaschine. Es stellt sich die Frage ob das Modell von der Statik überhaupt dafür ausgelegt ist.


Eine weitere Erkenntnis ist, dass die Größe der Querruder zu der Größe der Landeklappen umgedreht sein sollte. Querrudergröße ist 500 mm pro Klappe, Größe Landeklappe ist 350 mm, dies wäre umgedreht besser um die Landegeschwindigkeit weiter zu reduzieren. Allerdings war dies mit der stärkeren Turbine besser, da die Leerlaufdrehzahl etwas geringer war und somit weniger Restschub wirken konnte.

Meine Empfehlung ist den Skyjet mit eine 80 N Turbine zu fliegen. Die Leistung reicht vollkommen aus.